Samstag, 20.07., 9:30 Uhr, Marktplatz in Mömbris. Elf Motorräder - zehn Männer und vier Frauen kamen auf Einladung des Seniorenforums Aschaffenburg, um bei der zweiten „Sp(i)rit-Biker-Tour dabei zu sein. Die Initiatoren lagen genau richtig, auch einen Samstag in ihre Planung mit einzubeziehen, denn es konnten da auch weitaus jüngere und noch im Berufsleben stehende Motorradbegeisterte mit dabei sein. Nach dem Segnen von Motorrädern, Fahrern und Fahrerinnen ging es auf die Fahrt zum Volkersberg in der Nähe von Bad Brückenau. Die kurvenreiche und gemütliche Strecke über Schöllkrippen, Wiesen, Frammersbach erfreute das Herz der BikerInnen. Nach einer kurzen Kaffeepause in Lohr ging die Fahrt weiter zum Kloster Schönau. Dort lud die herrliche ehemalige Zisterzienserkirche und jetzige Franziskaner-Minoriten-Kirche zum Verweilen ein. Fantastisch verstand es Diakon Werner Schüßler die über 800jährige Kloster- und Wallfahrtsgeschichte mit ihrem bewegten Auf und Ab mit dem Leben der TeilnehmerInnen in Kontakt zu bringen. Mit dem „Psalm der Motorradfahrer“ und dem Segen fuhr die sehr homogene Gruppe über Michelau, Hammelburg, Bad Brückenau zum Volkersberg. Auf der Fahrt wurde es spürbar, was der Verfasser des Psalmes meinte, wenn er betete: „Wenn ich den Fahrtwind im Gesicht spüre, fühle ich Deine erfrischende Gunst. Wenn ich mein Motorrad beschleunige, so drücke ich meine Lebensfreude aus.“ Angekommen auf dem Volkersberg, der Jugend- und Bildungsstätte der Diözese Würzburg, belohnte der herrliche Blick über die Rhön seine Besucher. Pause, Stärkung bei einem guten Mittagessen und einen kurzen Besuch in der Klosterkirche sorgten weiter für das leibliche und seelische Wohl. Da wurde noch die Geschichte des Motorradfahrers, der sehr alt wurde, weil er ein Lebensgenießer par excellence war, erzählt. Dieser Mopedfahrer nahm nämlich Bohnen mit auf die Fahrt. Jede positive Kleinigkeit, die er tagsüber erlebte – z.B. eine schöne Ausfahrt, eine kurvenreiche Strecke, einen schattigen Platz in der Mittagshitze, für alles, was die Sinne erfreute, ließ er eine Bohne von der rechten in die linke Jackentasche wandern. Abends zählte er die Bohnen und führte sich vor Augen, wie viel Schönes ihm an diesem Tag widerfahren war und freute sich. Mit diesem Impuls führte der Weg dann über Schlüchtern, den Jossgrund zum Wiesbüttsee. Kaffeepause war angesagt. Dann wurde offiziell schon mal auf Wiedersehen und ein Dankeschön für die vielen „Bohnen“ gesagt. Das Wiedersehen kann sein am Mittwoch, 21.08. oder am Samstag, 14.09 um jeweils 9:30 Uhr auf dem Marktplatz in Mömbris.
Werner Schüßler