Das Engagement von Maria Staab in der Seniorenarbeit geht bis in die achtziger Jahre zurück und lässt sich nur schwer lückenlos zusammenfassen. So leitete sie von 1981 bis 1990 den Seniorenkreis ihrer Heimatpfarrei Mömbris. Damals kamen zu den Treffen noch über 100 Personen in das Ivo-Zeiger-Haus, erinnert sich Staab. In der gleichen Zeit gründete sie den Seniorensingkreis, der bis 2007 existierte. Mit diesem Kreis gestaltete sie so gut wie alle Seniorengottesdienste bei den Seniorennachmittagen musikalisch mit. Der Singkreis wurde weit über die Grenzen der Heimatgemeinde bekannt. 1992 wurde Staab mit den sangesfreudigen Senioren Sieger beim Liederwettbewerb auf Landkreis- und Unterfrankenebene. Von 1990 bis 2007 war Maria Staab Vorsitzende des Katholischen Senioren-Forums im Dekanat Alzenau. Unermüdlich war sie im Bestreben, die ehrenamtlichen Mitarbeiter*Innen in den Kirchengemeinden zu unterstützen und eine kirchliche Seniorenarbeit zu fördern, die vernetzt ist, innerkirchlich und außerkirchlich. So vertrat Staab als Regionalvertreterin im Diözesanvorstand des Senioren-Forums von 1995 bis 2005 die Anliegen der Senioren in der Region Untermain und von 1994 bis 2006 war sie die Vertreterin des Senioren-Forums im Dekanatsrat Alzenau. Dass kirchliche Seniorenarbeit auch in die politische Landschaft hineinwirken soll, wurde darin deutlich, dass Staab 1997 Vorsitzende des ersten Seniorenbeirates im Landkreis Aschaffenburg in der Marktgemeinde Mömbris wurde und dass sie stets eine gute Zusammenarbeit mit den Verantwortlichen im Landratsamt pflegte, sowohl mit dem damaligen Landrat Roland Eller und dem Seniorenbeauftragten Lothar Blatt. Um die kirchliche Seniorenarbeit weiter zu entwickeln, startete sie ab 1998 mit Pfr. Karlheinz Buhleier (Alzenau) und Regionalreferent Volkmar Franz die Initiative „Forum 55plus - Bildungs- und Begegnungsangebote für Menschen im dritten Lebensalter“, die bis heute erfolgreich fortgeführt werden konnte. In diesem Forum wirkte Staab selbst als Organisatorin des Angebotes „Singen in froher Runde“ mit, das sich großer Beliebtheit erfreute und zu dem heute immer noch 60-80 sangesfreudige Zeitgenossen zusammen kommen. Angetrieben in all ihrem Tun hat sie ihr Glaube an Gott, der ihr auch half, schwere Schicksalschläge zu überwinden. So starb 1990 ihr Mann Hans völlig unerwartet an einem Herzinfarkt. In ihrem Glauben an Gott war und ist sie unerschütterlich, auch wenn sie gelernt hat, zu hinterfragen und Geschehnisse in der Kirche sehr kritisch zu betrachten. In völliger Eigenverantwortung hat sie im Auftrag des jeweiligen Seelsorgers ihrer Heimatgemeinde von 1981 bis 2007 die Seniorengottesdienste vorbereitet und immer einen ermutigenden thematischen Schwerpunkt gesetzt. „Der Glaube soll die alten Menschen tragen und ermutigen und nicht klein und ängstlich machen“, das war stets ihre Devise, „Wir Alten wurden leider mit viel Angst im Glauben erzogen“, sagt sie im Rückblick. Das Loslassen von allen Ehrenämtern ist ihr nicht leicht gefallen, aber sie hat ganz bewusst einen Schritt nach dem anderen getan. Ihren 90. Geburtstag erlebt sie in einer relativ guten Gesundheit: „Trotz meiner diversen Altersbeschwerden habe ich die Lust und die Freude am Leben ncht verloren; Dankbarkeit, Zufriedenheit und Demut sind dafür gute Ratgeber“. Dankbar ist Maria Staab vor allem für ihre Familie, für ihre Tochter, die sie umsorgt, und für die Enkel, die in der Schweiz leben und mit denen sie mit ihrer Tochter über das Internet Kontakt hält. Im Letzten Jahr wurde sie Uroma und ist froh, noch ihren Urenkel Maximilian erleben zu dürfen.
Lesen und ein gutes Glas Rotwein, das genießt Maria Staab immer noch gerne