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Mitarbeiter*innen des Katholischen Seniorenforums am Point Alpha

Als die Mitarbeiter*innen des Katholischen Seniorenforums Dekanat Aschaffenburg Bereich Alzenau / Kahlgrund zu einem Ausflug an die Gedenkstätte „Point Alpha“ an der ehemaligen innerdeutschen Grenze bei Fulda eingeladen wurden, konnte niemand ahnen, wie aktuell dieser Ort in diesem Monat noch werden würde. Der Tod des ehemaligen russischen Staatschefs Michail Gorbatschow weckte Erinnerungen an die friedliche Wiedervereinigung des deutschen Volkes im Jahr 1989. Den Teilnehmer*innen der Fahrt wurde in drei Gruppen die historische Entwicklung des „Eisernen Vorhangs“ von 1945 bis 1989 anschaulich von zwei Gästeführern und einer Gästeführerin ins Gedächtnis gerufen. Eine Dauerausstellung im „Haus auf der Grenze“ ließ sowohl die damalige weltpolitische Lage als auch die persönlichen Schicksale einzelner Menschen lebendig werden. Dörfer wurden durchtrennt, verwandtschaftliche Beziehungen zerrissen, Menschen in der ehemaligen DDR wurden zwangsumgesiedelt und ihr Besitz verstaatlicht. Konnten in den ersten Jahren noch viele Bürger das Staatsgebiet der DDR nahezu gefahrlos verlassen, änderte sich das mit dem Bau der Mauer am 13. August 1961 zusehends. Die Grenze wurde von da an mit menschenverachtenden Sicherungssystemen zu einem fast unüberwindbaren Hindernis ausgebaut und viele Menschen verloren bei ihren Fluchtversuchen ihr Leben.

Heißester Punkt im Kalten Krieg
Da der Machtbereich des Warschauer Paktes an dieser Stelle am weitesten in das Staatsgebiet der Bundesrepublik Deutschland hineinragte und die Amerikaner im Kriegsfall vor allem hier einen Angriff erwarteten, richteten sie an dieser Stelle einen Beobachtungsstützpunkt ein, den „Point Alpha“. Der Beobachtungsturm und die Baracken der dort stationierten US-Soldaten sind original erhalten. Hier trafen sich 2005 die Väter der Deutschen Einheit: Bundeskanzler Helmut Kohl, US-Präsident George Bush und Staatschef Michail Gorbatschow. 10 000 Menschen jubelten ihnen damals zu, als sie den ersten Point Alpha Preis der Point Alpha Stiftung erhielten.

Weg der Hoffnung
Nach einem Besuch in der Cafeteria versammelten sich die Teilnehmer*innen und der Fahrt am „Weg der Hoffnung“. Auf dem Todesstreifen entlang des ehemaligen Kolonnenweges, auf dem einst die Grenztruppen der DDR Streife fuhren, hat der Künstler Dr. Ulrich Barnickel 14 monumentale Metallskulpturen nach dem Vorbild eines Kreuzweges zum Gedenken an den Widerstand gegen die kommunistischen Diktaturen in Mittel- und Osteuropa errichtet. Pfarrer Christian Grebner betete an der ersten Station „Willkür“ den vorgeschlagenen Text zur Darstellung „Jesus wird verurteilt“. Er schloss in sein Gebet auch die Menschen ein, die vom Krieg in der Ukraine betroffen sind.

Abschlusseinkehr
Die Gruppe fuhr anschließend zur Einkehr in den Jagdhof „Klein Heilig Kreuz“ bei Großenlüder. Im gemütlichen Biergarten zwischen Gasthaus und Pilgerkirche konnten die Eindrücke der Fahrt untereinander geteilt werden.